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Bremer Kaffeegeschichte

Eine Tasse Cappuccino.
Keine andere Stadt des Landes ist so eng verknüpft mit dem Wort "Kaffee" und seiner Geschichte wie Bremen. Von der ersten Kaffeefabrik Europas bis zum wichtigen Umschlagpunkt für das Lieblingsgetränk der Deutschen - Bremen hat eine lange und reiche Kaffee-Geschichte.

© fotolia / Chopard Photography

Es war ein Niederländer, der den Kaffee zuerst nach Norddeutschland brachte. 1673 erlaubte der Rat der Stadt Bremen Jan Jahns van Huisten die Gründung des ersten öffentlichen Kaffeehauses - des gesamten Landes wohlgemerkt. Ein schicksalsträchtiger Schritt: Im Laufe der Zeit hat sich das "braune Gold" zum Lieblingsgetränk der Deutschen gemausert, noch vor Mineralwasser und Bier. 0,41 Liter Bohnenkaffee werden heute in unserem Land täglich pro Person verzehrt. Besonders dabei ist, dass die beliebtesten Hersteller aus dem Norden kommen.

Kaffeebohnen

© WFB / Frank Pusch

Roselius und Kaffee HAG

Einen wichtigen Anteil am Erfolg des Getränks hat ohne Frage Ludwig Roselius, ein Name, der vielen Bremerinnen und Bremern ein Begriff ist: Er gründete 1906 mit Kaffee HAG (der Kaffee-Handels-Aktien-Gesellschaft) in Bremen die erste Kaffeefabrik Europas und auch das erste Unternehmen, das eine koffeinfreie Version des Genussgetränkes anbot.

Das damalige Fabrikgebäude von Kaffee HAG im Bremer Hafen

© WFB/Ingrid Krause

Lloyd Caffee und EduScho

Im Laufe der Jahre siedelten sich immer mehr Kaffee-Unternehmen in Bremen an, die Kaffee-Liebhaberinnen und -Liebhaber auch heute noch kennen: Neben der 1930 von Albert Laube gegründeten Marke Lloyd Caffee , rief Eduard Schopf außerdem 1924 "EduScho" ins Leben und Johann Jacobs eröffnete 1907 seine eigene Rösterei, nachdem sein "Specialgeschäft für Caffee, Thee, Chocoladen und Biscuits" bereits zwölf Jahre am Domshof Kunden anlockte.

Jacobs etabliert Vielfalt und Vertriebswege

Johann Jacobs bot ganze zehn verschiedene Mischungen Kaffee an – für die damalige Zeit ein riesiges Sortiment. Auch den Sektor Service erweiterte der Kaufmann und lieferte als erster an Einzelkunden und Großverbraucher im Bremer Umland. Die Marke wurde beliebter und wuchs dementsprechend. Heute umfasst das Jacobs-Sortiment neben Filter- und Bohnenkaffee auch Kaffeepads, Löskaffee, TASSIMO-Produkte sowie diverse Spezialitäten. Im Johann Jacobs Haus in der Bremer macht ihr Barista-Kurse und erfahrt mehr über die Geschichte des Jacobs Kafees.

Die Bedeutung der Häfen

Die beiden Häfen des Landes Bremen spielten damals wie heute eine bedeutende Rolle, wird doch gut jede zweite Bohne, die ins Land kommt, über diese Stationen eingeführt. Die Überseestadt gilt als wichtiger Ort, auch für die dort ansässigen Unternehmen. Neben der Straße "Am Kaffee-Quartier", die an die Lloydstraße angrenzt, in der beispielsweise EduScho lange Zeit seinen Kaffee produzierte, erinnert auch die sie kreuzende "Johann-Jacobs-Straße" an die Anfänge des Röstens in der Hansestadt, deren Tradition sich bis heute fortsetzt.

Das Kaffeegeschäft heute

Seit den Anfängen hat sich eine Menge verändert: Die Kaffeemarke Jacobs gehört jetzt zu Jacobs-Douwe-Egberts, die auch in Bremen ansässig und in deren Sortiment auch Kaffee HAG und Onko zu finden sind. Lloyd Caffee darf sich mittlerweile zur ältesten noch traditionell röstenden Kaffeerösterei Bremens zählen und hat sich mitsamt Café-Rösterei in der Überseestadt niedergelassen, während EduScho seit Ende der Neunziger Teil des Hamburger Riesen Tchibo ist.

Das Kaffeegeschäft mitsamt Röstereien in der Stadt an der Weser floriert - und neben den großen, altbekannten Marken sind es auch kleine Privatröstereien, die die Vielfalt in die Kaffeeauswahl des Nordens bringen. Traditionsunternehmen wie die Kaffeerösterei Münchhausen oder Kaffee & Tee Hemken, die seit Dekaden für individuellen Kaffee fernab von Massenware stehen, gehören genauso dazu wie relativ junge Unternehmen, wie Cross Coffee, die sich erst 2013 im Ortsteil Industriehäfen niedergelassen haben. Das freut insbesondere die BremerInnen, denn hier im Norden kaffeesieren wir für unser Leben gern.

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