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Wissenschaft persönlich: Prof. Dr. Renate Freericks

Eine Frau lehnt sich an einem Regal in einer Bibliothek an
Prof. Dr. Renate Freericks ist Professorin an der Hochschule Bremen im Internationalen Studiengang Angewandte Freizeitwissenschaft. In ihrem aktuellen Projekt setzt sie sich mit eFootball im Jugendsport auseinander.

© WFB/Ginter

Bremens Wissenschaft ist exzellent! Und daran haben natürlich die vielen schlauen Köpfe, die sich in den Laboren und den Hörsälen tummeln, erheblichen Anteil. Wer steckt hinter dem Erfolg der Bremer Wissenschaft? In unserer Porträt-Reihe Wissenschaft persönlich stellen sich Wissenschaftler:innen und Wissenschaftskommunikator:innen regelmäßig unseren Fragen und verraten, was sie an ihrer Arbeit lieben und warum der Standort Bremen für sie genau der richtige ist.

Im November 2020 stand uns Prof. Dr. Renate Freericks von der Hochschule Bremen (HSB) Rede und Antwort. Als Leitung von Deutschlands einzigem Freizeitwissenschaft-Studiengang fokussiert sie sich auf Themen wie Zeitforschung, pädagogische Freizeitforschung, erlebnisorientierte Lernorte sowie Freizeit- und Tourismuswissenschaft im Allgemeinen. Daneben ist sie Vorsitzende des Forschungsinstituts für Freizeitwissenschaft und Kulturarbeit e.V. (IFKA) sowie Vorsitzende in der Kommission Pädagogische Freizeitforschung in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Inwiefern Freizeit ein zentraler Faktor der Lebensqualität ist, welche gesellschaftliche Bedeutung ihre Arbeit hat, worin der Nutzen besteht und was Elefanten mit der Wissenschaft in Bremen und Bremerhaven zu tun haben, erfahrt ihr hier im Interview!

  • Was wären Sie geworden, wenn Sie nicht Wissenschaftlerin geworden wären?

Ich wäre vermutlich in der Weiterbildung oder Beratung tätig.

  • Wann finden Sie Ihren Job klasse? Welche Momente sorgen für Begeisterung?

Wenn ich mit neuen Fragestellungen interessante Freizeit-, Kultureinrichtungen und Wissenswelten aufsuche.

  • Stellen Sie sich vor, Sie hätten auf dem Freimarkt einen Stand und müssten nun den Besuchern erklären, an was Sie gerade arbeiten – wie sähe Ihr Stand aus?

Es wäre ein inszenierter Stand zu einem gesellschaftlich relevanten Thema, z.B. Nachhaltigkeit in der Freizeit. Die Besucher könnten sich aktiv an verschiedenen Exponaten mit der Frage auseinandersetzen.

  • Welche gesellschaftliche Bedeutung hat Ihre Arbeit und worin besteht der Nutzen?

Mehr als das halbe Leben besteht aus Freizeit. Freizeit ist ein zentraler Faktor von Lebensqualität. Freizeit ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Der gerade unter Corona schwer getroffen ist. Es geht um kritische Analysen zur Freizeit- und Tourismusentwicklung, um Steigerung der Lebensqualität aller (Inklusion). Ziel ist es, Perspektiven für eine zukunftsfähige Freizeit- und Tourismusentwicklung aufzuzeigen.

  • Wann sprechen Sie bei Ihrer Arbeit von Fortschritt? Oder anders gefragt: Womit retten Sie die Welt?

Mit nachhaltigen, zukunftsfähigen Konzepten!

  • Verraten Sie uns Ihr liebstes Arbeitsinstrument oder Ihre wichtigste Forschungsmethode?

Qualitative Praxisforschung und quantitative Forschung.

  • Wann und warum führte Sie Ihr Weg nach Bremen? Und woher kamen Sie?

Die Professur an der Hochschule Bremen, vorher war ich an der Universität Bielefeld.

  • Was schätzen Sie am Land Bremen als Wissenschaftsstandort? Was hält Sie hier?

Das offene, familiäre Miteinander und die kurzen Wege.

  • Fehlt Ihnen etwas?

Geld. Das Land, die HSB ist ständig unterfinanziert. Für Bildung, Wissenschaft und Soziales ist zu wenig Geld da.

  • Die Wege in Bremen und Bremerhaven sind bekanntlich kurz. Wie bewegen Sie sich durch die Stadt?

Mit dem Fahrrad, manchmal mit der S-Bahn.

  • Wenn Sie die Wissenschaftsszene im Land Bremen mit einem Tier vergleichen sollten, welches würden Sie wählen und warum?

Ich würde den Elefanten wählen, weil ich das Tier schon immer beeindruckend fand. Es übernimmt Verantwortung für andere Familienmitglieder, hat sprichwörtlich ein Elefantengedächtnis, ist aber nicht nachtragend. Trotz der Größe ist es beweglich und schnell. Letzteres würde ich mir für Bremen vielleicht etwas öfter wünschen.

  • Was war die größte Herausforderung Ihrer wissenschaftlichen/beruflichen Laufbahn, die Sie zu meistern hatten?

Im Sommersemester 2020 von Null auf Hundert digitale Lehre umsetzen ohne zusätzliches Personal und zusätzliche digitale Ausstattung.

  • Welche stehen Ihnen noch bevor?

Eine doppelte Anzahl an Erstsemestern in der Stadt, in der HSB und im Studiengang digital willkommen zu heißen und zu motivieren durchzuhalten. Neue digitale Konzepte in Lehre und Forschung auszuprobieren. Die Entwicklung in der Freizeit/ Tourismuswirtschaft voranzutreiben trotz Corona.

  • Haben Sie eine persönliche Erfolgsformel?

Nach vorne schauen, immer neue Ziele stecken, nie nach unten orientieren.

  • Aus welchem Scheitern haben Sie am meisten gelernt?

Ich lerne beständig und immer dazu auch aus den kleinen Dingen.

  • Wobei oder wodurch wird Ihr Kopf wieder frei?

Laufen, Fahrradfahren, Freunde treffen.

  • Der/Die nächste Nachwuchswissenschaftler/in zieht nach Bremen. Was würden Sie ihm/ihr raten, wo er/sie wohnen und abends weggehen soll?

In der Neustadt, coole Kulturkneipen.

  • Mit wem würden Sie ihn/sie hier in Bremen oder Bremerhaven bekannt machen wollen?

Mit der Leitung bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa und der WFB Wirtschaftsförderung Bremen, dem Landesbehindertenbeauftragten und den vielen tollen Menschen in den Kultur- und Wissenswelten, mit denen ich schon tolle Projekte durchgeführt habe.

  • Wenn Sie einen Tag lang Ihr Leben mit einer/m Bremer/in oder Bremerhavener/in tauschen könnten, wessen Leben würden Sie wählen?

Dazu fällt mir nichts ein.

Frau steht mit verschränkten Armen draußen

© WFB/Ginter

Prof. Dr. Renate Freericks

Geburtsjahr

1961

Fachbereich / Forschungsfeld

Fachbereich: Fakultät Gesellschaftswissenschaften, Internationaler Studiengang Angewandte Freizeitwissenschaft

Forschungsfeld: Freizeit und Tourismus, insbesondere Erlebnisorientierte Lernorte, Digitale Freizeit und Tourismus

Aktuelle Position / Funktion

Leiterin des Internationalen Studiengangs Angewandte Freizeitwissenschaft und Vorsitzende des Forschungsinstituts für Freizeitwissenschaft und Kulturarbeit e.V., Vorsitzende in der Kommission Pädagogische Freizeitforschung in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft

Aktuelle Tätigkeit / aktuelles Forschungsprojekt

Lehre und Forschung / Freizeit- und Themenparks im Umbruch

  • gerade abgeschlossen: Digitale Bildungsangebote im außerschulischen Bereich
  • aktuell: eFootball im Jugendsport
  • späterer Start wegen Corona: Die Bibliothek als soziokulturelles Zentrum der erlebnisorientierten Wissensgesellschaft.

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