Quelle: Ständige Vertretung
Deftig, schmackhaft und nichts für Vegetarier - so lässt sich die traditionelle Bremer Küche wohl mit wenigen Worten umschreiben. Lernt hier einige der typischen Gerichte aus der Region kennen.
Das wohl bekannteste Bremer Gericht ist "Kohl und Pinkel" - deftiger Grünkohl (hierzulande Braunkohl genannt), der mit Kasseler, Bauchspeck und eben Pinkel gereicht wird. Hinter dem zugegebenermaßen etwas merkwürdigen Begriff "Pinkel" verbirgt sich eine herzhafte Grützwurst. Sie darf aus Bremer Sicht natürlich bei keinem Kohlessen fehlen. "Kohl und Pinkel" kommen üblicherweise in den kalten Wintermonaten nach dem ersten Frost auf den Tisch. Dies wird von den Bremer*innen zum Anlass genommen, vor dem Essen eine ausgedehnte Kohlfahrt zu machen. Dabei ziehen die Teilnehmer*innen ausgerüstet mit einem Bollerwagen und dem ein oder anderen Schnäpschen durch die Bremer Lande, spielen Spiele, klönen und freuen sich auf ein deftige Portion "Kohl und Pinkel", die am Ziel wartet.
Quelle: WFB/Ingrid Krause
Wie überall im hohen Norden zählt Labskaus auch in Bremen zu den traditionellen Speisen. Obwohl das Gericht, das zum größten Teil aus Kartoffeln, Pökelfleisch und Roter Bete besteht, meistens nicht besonders attraktiv auf dem Teller aussieht, darf es in keinem gutbürgerlichen Restaurant auf der Speisekarte fehlen. Gereicht wird Labskaus hierzulande mit einem Rollmops, Gewürzgurke und Spiegelei.
Quelle: Ingrid Krause / BTZ Bremer Touristik-Zentrale
Einst wanderten die Stinte von Januar bis März in solchen Massen die Weser hinauf, dass man sie in Eimern aus dem Fluss ziehen konnte. Entsprechend galten gebratene Stinte lange Zeit als Arme-Leute-Essen, während sie heutzutage eine besondere Spezialität sind. Traditionell in Roggenmehl ausgebacken, werden sie im Frühjahr vielerorts serviert.
Quelle: BTZ / Emre Avdanlioglu
Bei Bremer Knipp handelt es sich um eine Grützwurst, die dem Pinkel ähnelt. Knipp setzt sich in der Regel aus Hafergrütze, Brühe und einem Mix aus Schweine- und Rinderfleisch zusammen. Zum Verzehr wird Knipp kross gebraten und traditionell mit Bratkartoffeln oder Brot sowie mit sauren Gurken und Apfelmus gegessen.
Quelle: privat / JUA
Das Kükenragout wird aus dem so genannten Stubenküken zubereitet - einem jungen Huhn, das nicht mehr als 200 bis 600 Gramm wiegt. Ähnlich wie ein klassisches Frikassee wird es auch mit Spargel, Erbsen, Möhren und Champignons verfeinert. Darüber hinaus gehören aber noch zahlreiche weitere Zutaten in ein traditionelles Kükenragout, wie Flusskrebsschwänze, Krabben oder Rinderzunge. Häufig sind auch Hackbällchen aus Kalbsfleisch, Schwarzwurzeln, Lauch und Zwiebeln enthalten.
Quelle: Restaurant Teestübchen im Schnoor
Pluckte Finken ist ein Eintopfgericht, das auf die Zeit der Walfänger zurückgeht. Auf See wurde die traditionsreiche Speise ursprünglich aus gelben Wurzeln und kleinen, aus Walspeck ("Vinken") herausgeschnittenen ("pluckten") Stücken zubereitet. Zudem gehören weiße Bohnen, gestreifter Räucherspeck, Kartoffeln, Äpfel und Birnen in den Topf. Heute wird statt des Walspecks zartes Ochsen- oder Pökelfleisch verwendet. Häufig ist das Gericht aber nicht mehr auf bremischen Speisekarten zu finden.
Bremerhaven wird gerne als "Fishtown" und die Bewohner*innen als "Fischköppe" bezeichnet. Das ist auf den Fischereihafen und den großen Fischverzehr zurückzuführen. Eine besondere Spezialität der Nordsee ist die Nordseekrabbe, die auch als "Granat" bezeichnet wird.
Der Fang von Krabben erfolgt im Wechsel von Ebbe und Flut, da die Krabben bei Flut angespült werden. Gefangen werden die Krabben mit zwei beutelartigen Fangnetzen, den sogenannten Baumkurren, eines Krabbenkutters.
Bevor die Krabben gegessen werden können, müssen sie "gepult" werden. Dabei wird der Kopf und das hintere Ende gedreht, gebrochen und das Krabbenfleisch von der Schale losgelöst. Krabben können pur, zum Beispiel auf Brot oder in Suppen oder Salaten gegessen werden.
Quelle: fotolia.com / Fischer Food Design
Der Bremer Babbeler ist eine lange Zuckerstange mit Pfefferminzgeschmack, die auch gerne als längstes Hustenbonbon der Welt bezeichnet wird. Die Geschichte des Babbelers geht bis ins Jahr 1886 zurück, in dem Albert Friedrich Bruns in einer Fabrik in Utbremen den ersten Babbeler produzierte. Ursprünglich waren die Stangen in Pergamentpapier eingewickelt.
Es wird angenommen, dass der Name „Babbeler“ darauf zurückzuführen ist, dass die Zuckerstange im Mund, dem Plattdeutschen „Babbel“, behalten wird.
Der Bremer Babbeler wird auch heute noch ausschließlich in einer Manufaktur in Bremen hergestellt und kann im Bremer Umkreis in Apotheken, Reformhäusern und einigen Teeläden gekauft werden.
Quelle: WFB-LRU
Beim Bremer Klaben handelt es sich um ein Wintergebäck, das entfernt dem Stollen ähnlich ist. Dabei verfügt der Klaben über einen höheren Fruchtanteil, ist dadurch saftiger und wird nach dem Backen weder mit Butter bestrichen, noch zusätzlich gezuckert. Die Geschichte des Klaben reicht bis in die Hochzeit der Hanse zurück. 1593 wurde der Bremer "Klavenbecker" erstmals urkundlich erwähnt. Nachdem die Europäische Union den Bremer Klaben 2010 im Rahmen einer Verordnung mit dem Siegel "geschützte geografische Lage" versehen hat, darf der Klaben nur in Bremen produziert werden. Mehr Wissenswertes und ein Rezept findet ihr in unserem Beitrag rund um den Bremer Klaben.
Quelle: Katharazzi
Das Bremer Kaffeebrot ist eine traditionsreiche Gebäckspezialität, die das in Bremen so genannte "Kaffeesieren" (einen Kaffee trinken) erst zu einer runden Sache macht. Im Prinzip ist das Bremer Kaffeebrot ein mit flüssiger Butter, Zucker und Zimt geröstetes Weißbrot, das zum Verzehr in den Kaffee gestippt (getunkt) wird.
Quelle: Schnoorkonditorei
Ein beliebtes Souvenir aus Bremen ist ein Tütchen Bremer Kluten. Die Köstlichkeit ist gerade mal so groß wie zwei Würfelzucker und ist zur einen Hälfte mit dunkler Schokolade überzogen. Die aus Pfefferminz-Fondant hergestellten Stückchen galten schon im 19. Jahrhundert als beliebte Süßspeisen. Heute erhaltet ihr die Leckereien in vielen Confiserien und Bäckereien der Stadt.
Quelle: Schnoorkonditorei
Quelle: Fotolia / Nitr
Quelle: sonyakamoz - Fotolia