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Wissenswertes zu Satelliten

Die Worte "FRAGEN?" und "EXPERTEN ANTWORTEN!" in weißer Schrift auf einem Sternenhimmel.
Im März 2018 ging es in der Reihe "Fragen? Experten antworten!" mit einem Thema weiter, das unseren Alltag im Besonderen beeinflusst: Satelliten.

© WFB

Dr. Alexander Schneider von OHB SE beantwortete Ihre Fragen zum Thema Satelliten! Alle weiteren Monatsthemen finden Sie auf einen Blick in unserer Rubrik Fragen? Experten antworten!

Drei Satelliten im Weltall

© OHB SE

Diese Komponenten finden Sie bei jedem Satelliten:

• Solarzellen und Batterien
• Computer und Datenverteilung
• Sender und Empfänger
• Lageregelung mit Sensoren und Aktuatoren
• Treibstofftank und Triebwerke
• Strukturpanele und thermale Isolation

Die Mitarbeiter müssen zum Schutz einen sauberen Kittel, eine Kappe für die Haare und Schuhschützer anziehen. Außerdem dürfen Sie nichts unerlaubt anfassen.

Anm. d. Red.: Satelliten werden unter besonderen Produktionsbedingungen gebaut, so zum Beispiel auch in einem Reinraum. Ziel dabei ist unter anderem das Risiko von Kratzern, Verschmutzungen oder Beschädigungen durch Staub- und Schmutzpartikel zu minimieren.

Ein Projektteam durchläuft sechs Phasen. Auf einen Blick:

• Phase 0: Konzeptionsphase
• Phase A: Studienphase
• Phase B: Anforderungen Definition und Vorentwicklung
• Phase C: Finale Entwicklung
• Phase D: Realisierung, Integration und Test
• Phase E: Start und Betrieb

Die meisten Satelliten werden von der Erde ferngesteuert und überprüft.

Dass der Kontakt abbricht, kommt schon öfter vor. In diesem Fall übernimmt zunächst der Computer und steuert den Satelliten autonom. Falls es Probleme gibt, geht der Satellit in einen sogenannten „Safe Mode“, also einen Sicherheitsmodus. Es ist schon vorgekommen, dass Satelliten am Ende unkontrolliert im Weltraum umher geflogen sind. Das kann man nur durch ein sicheres Design vermeiden und indem man alles ausgiebig am Boden testet, bevor es in den Weltraum geht.

Ja, es gibt viele verschiedene Kontrollzentren für Satelliten. OHB nutzt auch einige davon, zum Beispiel die Kontrollzentren im bayerischen Oberpfaffenhofen und Weilheim.

Nein, es gibt in Bremen kein anderes Unternehmen, das Satelliten produziert. Airbus am Flughafen produziert die dritte Stufe der europäischen Rakete Ariane und andere Raumtransportsysteme. Die Hochschule Bremen hat schon kleine Satelliten mit Studierenden entwickelt.

Weltweit sind es ungefähr 11 große Wettbewerber: drei davon in Europa mit AIRBUS, Thales und Surrey; vier in Amerika mit Boeing, Loral, Orbital ATK und Lockhead Martin. Vier weitere Wettbewerber sitzen in Israel, Japan, China und Russland.

Besonders stolz sind wir auf "SAR-Lupe", da es der erste große Auftrag für OHB war, und auf "SmallGEO/HAG1", weil es der komplexeste, schwierigste und größte Satellit war und den Anfang einer langen Reihe von noch folgenden Satelliten darstellt.

Erdbeobachtung, Navigation, Kommunikation.

Satelliten werden aus dem Weltraum mehr sowie genauere und zeitnahe Daten über unsere Erde erzeugen und liefern. Außerdem glaube ich, dass Satelliten immer mehr dabei helfen werden, die digitale Kommunkation per Email und Internet in alle Ecken der Erde zu übertragen.

Mit 16 Zentimetern Durchmesser ist der kleinste Satellit "Vanguard 1" ungefähr so groß wie ein Handball. Die kleinsten Satelliten nennt man "Cubesat", sie sind ca. 10 cm x 10 cm x 10 cm groß.

Der größte Satellit der Welt soll ein amerikanischer Spionagesatellit ("NROL32") sein. Der ist streng geheim. Man weiß nur, dass er eine Antenne mit 18 Metern Durchmesser haben soll.

Der größte europäische Satellit für Kommunikation mit einer Spannweite der Solarpanele von 40 Metern heißt "Alphasat". Der größte europäische Forschungssatellit ist "Envisat". Er ist 8,2 Tonnen schwer und misst 25 m x 10 m x 7 m.

Es gibt die ITU (International Telecommunications Union). Sie vergibt die Orbitpositionen und Frequenzrechte.

Anm. d. Red.: Die ITU (auf deutsch: Internationale Fernmeldeunion) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf.

Die großen Raumfahragenturen stimmen sich untereinander ab, sodass sich eben keine Raumfahrzeuge "im Wege" stehen.

Die Gefahr ist gegeben, daher werden Satelliten von OHB immer mit einer sehr sicheren und zuverlässigen Verschlüsselungstechnik angeboten.

Satelliten werden zwischen 1 Jahr und bis zu 20 Jahre betrieben. Erdnahe Satelliten werden zurück zur Erde gebracht und verglühen in der Atmosphäre. Erdferne Satelliten werden in sogenante Friedhofsorbits gebracht, wo sie niemanden stören.

Am meisten gefragt sind Elektrotechnik, Informationstechnik, Programmierung, Mechanik und Thermodynamik.

Das ist richtig: Technische Berufe sind leider immer noch stark von Männern dominiert. Die Frauenquote bei OHB beträgt 20 Prozent. Das ist ein für eine stark männderdominierte Branche akzeptabler Wert.

Das Unternehmen arbeitet jedoch daran, den Frauenanteil zu erhöhen - etwa indem es Initiativen unterstützt, die junge Mädchen an technische Berufe heranführt oder ihnen anlässlich des Zukunfttages die Abläufe bei OHB veranschaulicht.

Dr. Alexander Schneider bei "Raumfahrt persönlich"

Der Bremer Raumfahrtexperte leitet bei OHB SE das Projekt "Electra". Er ist in Bremen geboren und auch geblieben, weil die Stadt im Bereich Raumfahrt viel zu bieten hat. Warum er den Wissenschaftsstandort mit einem Eisbär vergleicht und was Handball mit seinem Werdegang zu tun hat, verät der Raumfahrtexperte von OHB SE in unserer Rubrik Raumfahrt persönlich.

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© WFB/Jonas Ginter

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