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Energiekrise und Preissteigerungen: Wie lassen sich hohe Nachzahlungen stemmen? Und wie kann man Energie in Wohnräumen sparen, ohne die Gesundheit zu gefährden? Tipps und Beratungsadressen findet ihr auf dieser Seite.
Haushalte im Land Bremen, die wegen gestiegener Energiepreise mit der Sperrung der Strom-, Gas- oder Wasserzufuhr rechnen müssen oder bei denen diese bereits umgesetzt ist, können ab sofort Zahlungen aus einem erweiterten Härtefallfonds in Anspruch nehmen. Die Beratung und Beantragung der Leistungen erfolgt über die Verbraucherzentrale Bremen. Der erweiterte Härtefallfonds ist ausdrücklich für Haushalte gedacht, die keine Transferleistungen beziehen, deren Einkommen und Barvermögen aber unterhalb bestimmter Grenzen liegen.
Weitere Infos: Kompetenzstelle bei der Verbraucherzentrale
Wer die Möglichkeit hat, mit seinem Verhalten Energie einzusparen, kann hier wirksam ansetzen. Es gibt ein paar einfache Maßnahmen, wie das Senken der Raumtemperatur. Schon ein Grad weniger bringt sechs Prozent Energieeinsparung. Ein dicker Kilowattstundenbrocken ist das Duschen. Wer ein Eigenheim besitzt, kann über Dämmung, Sanierung, Solar und Wärmepumpen einiges einsparen. Darüber hinaus sollte man nach Möglichkeit versuchen, Geld für Nachzahlungen zurückzulegen.
Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, welche Ausgaben sie haben. Dabei geht es sowohl um die tagtäglich entstehenden Kosten als auch um Geld für verschiedene Dienstleistungen, das regelmäßig vom Konto abgebucht wird. Ein Haushaltsbuch hilft, um vom Einkauf im Supermarkt über die Zuzahlung zum Rezept bis hin zur fälligen Stromrechnung alle Ausgaben festzuhalten. Dabei zeigt sich möglicherweise auch, wo noch gespart werden kann.
Die Verbraucherzentrale ist eine neutrale und unabhängige Institution mit einer hohen Beratungskompetenz. Alle Menschen in Bremen und Bremerhaven, die ihre Stromnachzahlung nicht begleichen können, denen die monatlichen Abschläge für Strom und/oder Gas zu hoch sind und denen eine Energiesperre droht, können die kostenlose Energiebudgetberatung der Verbraucherzentrale Bremen in Anspruch nehmen. Diese hilft, Einsparpotentiale zu erkennen und so dauerhaft Energie und Geld zu sparen. Darüber hinaus führt sie bei Bedarf zu passenden weiterführenden Hilfsangeboten. Die Beratungen bietet die Verbraucherzentrale nicht nur in den zwei Geschäftsstellen in Bremen und Bremerhaven an, sondern entsendet ihre Berater*innen in sieben Quartiere, um vor Ort zu helfen.
Viele Infos und Tipps rund um Strom sparen, heizen, Warmwasser und weitere Themen findet ihr auf der Website der Verbraucherzentrale Bremen in der Rubrik Energie.
Bei einer zu geringen Raumtemperatur steigt schnell das Risiko von Schimmelbildung im Wohnraum. Damit es nicht soweit kommt, ist es wichtig, dass die Temperaturen tagsüber im Innenraum nicht unter 19 Grad bis 20 Grad sinken. Nachts sollten Temperaturen von mindestens 18 Grad herrschen. Alle Räume auf 19 Grad zu heizen ist sinnvoller, als einige auf 21 Grad zu heizen und in den anderen Räumen auf das Heizen zu verzichten.
Um zu verhindern, dass die Wände auskühlen, sollte auf Kipplüftung verzichtet werden. Frische Luft ist dennoch wichtig, damit kein Schimmel entsteht. Deswegen sollten alle Wohnräume drei bis viermal täglich für einige Minuten bei weit geöffnetem Fenster stoßgelüftet werden. Noch besser ist über gegenüberliegende Fenster quer zu lüften. So bleibt die Wärme in den Wänden gespeichert, sodass nur wenig Energie verloren geht.
Das Gesundheitsamt bietet weitere Infos zum Thema Schimmel und Feuchtigkeit in Wohnräumen.
Legionellen sind Bakterien, die natürlicherweise im Wasser vorkommen. Das Einatmen Legionellen-haltigen Wassers, beispielsweise beim Duschen, kann zu Infektionen wie etwa einer Lungenentzündung führen. Im Warmwasser können Legionellen sich zwischen circa 25 Grad und circa 45 Grad optimal vermehren. Dagegen ist bei Wassertemperaturen oberhalb von 55 Grad kein Wachstum von Legionellen mehr möglich.
Die Absenkung der Warmwassertemperatur zur Energieeinsparung ist daher mit dem Risiko der Legionellenvermehrung verbunden. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass der Schutz der menschlichen Gesundheit höher bewertet werden muss als das Ziel der Energieeinsparung.
Warmwasser sollte daher bis zur Mischarmatur eine Temperatur von 55 Grad nicht unterschreiten, bei Großanlagen, wie in Mehrfamilienhäusern, Pflegeheimen, Schwimmbädern und ähnlichen Einrichtungen sollte die Temperatur nicht unter 60 Grad liegen. Höhere Temperaturen sind nicht wirksamer und daher aus Energiespargründen nicht sinnvoll. Ebenso unnötig ist das Wasser im Speicher in regelmäßigen Abständen aufzuheizen, wenn die Mindesttemperaturen eingehalten werden. Deutlich wirksamere Energiesparmaßnahmen sind hier vielmehr auf der technischen Seite zu finden: Die Trinkwasserleitungen (Warm- und Kaltwasser) sollten durchgehend gut gedämmt sein. Ein hydraulischer Abgleich der Installation sorgt für einen optimierten Betrieb. Auch regelmäßige Wartungen der Anlage durch einen Fachbetrieb führen zu einer Anlagenoptimierung und damit zu mehr Energieeffizienz.
Das Gesundheitsamt bietet weitere Infos zum Thema Legionellen in Trinkwasserinstallationen.
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