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Neues Angebot im Kinderschutz-Zentrum

Fünf Frauen und ein Mann aus dem Team des Kinderschutz-Zentrums. Sie werfen lachend bunte Papierschlangen in die Luft.
Aufsuchende Beratung für Kinder, Jugendliche und Familien, die häusliche Gewalt erleben.

© DKSB Bremen

Das Kinderschutz-Zentrum Bremen geht mit einem neuen Angebot an den Start: Kinder und Familien, die häusliche Gewalt erleben, werden auf Wunsch auch Zuhause aufgesucht und beraten. Das neue Angebot wurde auf Wunsch der Bremischen Bürgerschaft im Auftrag der Stadt Bremen entwickelt und wird von der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport finanziert. Am 18. Juni 2021 wurde es offiziell eröffnet und der Öffentlichkeit vorgestellt.


Kinder haben ein Recht auf ein gewaltfreies Umfeld

Die Aufsuchende Fachberatung soll die Versorgung von Kindern und Jugendlichen verbessern, die Opfer oder Zeugen von häuslicher Gewalt sind. "Kinder haben das Recht, gewaltfrei aufzuwachsen und sie brauchen ein gewaltfreies Umfeld. Viele Kinder erleben jedoch immer wieder, dass dieses Recht verletzt wird. Wir brauchen daher einen niedrigschwelligen Zugang zur Beratung. Das ist durch den aufsuchenden Charakter des neuen Angebots gewährleistet. Mit dem Kinderschutzbund haben wir einen Träger gefunden, der dazu ein überzeugendes Angebot entwickelt hat", sagt Sozialsenatorin Anja Stahmann.


Viele Kinder und Familien brauchen jetzt Hilfe

Dr. Carsten Schlepper, Vorsitzender des Kinderschutzbundes weist darauf hin, dass der Beratungsbedarf von betroffenen Kindern und Familien seit Jahren hoch ist. Auch mit Blick auf die Isolation von Kindern und Jugendlichen und der Zunahme von häuslicher Gewalt im Zuge der Corona-Pandemie sowie dem großen Dunkelfeld von Kindern als Betroffene häuslicher Gewalt wird deutlich, wie wichtig der Ausbau von Hilfsangeboten ist. "Die Eröffnung des neuen Angebots kommt somit genau zum richtigen Zeitpunkt. Viele Kinder und Familien brauchen jetzt akut Beratung und Unterstützung." Schlepper wies auch darauf hin, dass es eine neue Kooperationsvereinbarung des Kinderschutzbundes mit dem Jugendamt gibt, damit noch mehr Kinder und Familien von der aufsuchenden Arbeit des Kinderschutz-Zentrums profitieren können.


Neues Angebot in Bremen-Nord geplant

Das Beratungsangebot des Kinderschutz-Zentrums soll zukünftig nicht mehr nur in den neuen Beratungsräumen an der Schlachte stattfinden. Neben dem Besuch in den Familien werden die Berater*innen auch in den Stadtteilen, in Schulen, Einrichtungen und weiteren Orten, an denen sich Kinder und Jugendliche sicher fühlen, tätig sein. Auch soll es ein neues Angebot in Bremen-Nord geben. "Für viele Familien ist der Weg bis in die Innenstadt weit. Beratungsangebote müssen vertraulich, flexibel und erreichbar sein. Hier sind wir gerade im Aufbau", sagte Jana Rump, Leiterin des Kinderschutz-Zentrums Bremen. "Mit dem neuen Angebot möchten wir viele Menschen erreichen. Deswegen bauen wir auch unser Präventions- und Fortbildungsangebot aus. Auch Fachkräfte können sich bei Unsicherheiten oder einem Unterstützungsbedarf an uns wenden. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf", so Jana Rump weiter.


Trillerpfeife für Notsituationen

Im Koffer, den die Berater*innen mit in die Familien nehmen, ist auch eine Trillerpfeife für die Kinder, damit sie im Notfall auf sich aufmerksam machen können. Dies ist auch ein Symbol, das die bei der Eröffnung anwesenden Abgeordneten der Bremischen Bürgerschaft mitbekommen: "Kinder und Jugendliche brauchen eine Stimme, und sie brauchen Erwachsene, die sie hören", sagte Senatorin Stahmann.


Mehr Infos und die Kontaktdaten findet ihr auf der Internetseite vom Kinderschutz-Zentrum.

Gezeichnete Skyline von Bremens prominentenen Gebäuden