Quelle: WFB GmbH - bremen.online / kmu
Expertinnen und Experten der Stadt, von externen Beratungsfirmen, aus Unternehmen sowie Institutionen der Verkehrsbranche in Bremen haben ganz verschiedene Ideen entwickelt und bewertet, die dazu beitragen können, die Luft in Bremen zu verbessern und insbesondere die Stickstoffdioxid-Belastung zu senken. 81 mögliche Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf die Umwelt haben es schließlich in den Masterplan geschafft. Er ergänzt den Bremer Verkehrsentwicklungsplan 2025 und ist Voraussetzung für Zuschüsse aus der Förderrichtlinie "Automatisiertes und vernetztes Fahren" des Bundes.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen lassen sich insgesamt vier verschiedenen Handlungsfeldern zuordnen:
Eine vorgeschlagene Maßnahme beschäftigt sich etwa mit der schrittweisen Umstellung der gesamten BSAG-Busflotte auf Elektrobetrieb. Für die Umsetzung dieser Pläne brauche es aber mehr als nur Fördergelder.
Andere Maßnahmen setzen eher darauf, den bestehenden öffentlichen Personennahverkehr attraktiver zu machen. Das BOB-Ticket ("Bequem ohne Bargeld") würde zum Beispiel auch als App auf dem Smartphone funktionieren. Der Vorteil: Statt eines Tickets zu kaufen, erkennt das Gerät automatisch, welche Strecke zurückgelegt wurde und errechnet den Tagesbestpreis automatisch.
Auch eine größere Anzahl elektronische Geräte, die an den Haltestellen die Abfahrtszeiten anzeigen, könnte den ÖPNV in Bremen attraktiver machen, sind die Expertinnen und Experten überzeugt. Gleiches gilt für die Vernetzung verschiedener Mobilitätsangebote. So sieht eine Maßnahme zum Beispiel vor, Bike- und Car-Sharing-Stationen in die Fahrplaner-App des VBN zu integrieren, damit diese stärker wahrgenommen werden.
Das Carsharing in Bremen könnte ebenfalls ausgebaut werden - und zwar besonders in den innenstadtfernen Stadtteilen. Um die anfangs zu erwartende niedrigere Nachfrage zu kompensieren, sollen Unternehmen vor Ort die Möglichkeit erhalten, die Carsharing-Fahrzeuge während ihrer Geschäftszeiten exklusiv zu nutzen.
Auch der Rad- und Fußverkehr soll in Bremen weiter gestärkt werden. Eine der Ideen: Bremen könnte die Kampagne "PING if you care!" aus Brüssel übernehmen. Fahrradfahrer haben mittels eines kleinen Knopfs, den sie am Fahrradlenker befestigen, die Möglichkeit, gefährliche Situationen im Straßenverkehr, wie etwa Schlaglöcher, sekundenschnell zu melden. Die Fortführung der Fahrrad-Premiumrouten und die Errichtung von Weser-Querungsmöglichkeiten für Radfahrer und Fußgänger gehören ebenso zum Masterplan "Green City".
Innovationen aus dem Bereich "Automatisiertes Fahren" wurden ebenfalls berücksichtigt. Die Expertinnen und Experten schlagen zum Beispiel Tests rund um das sogenannte "Platooning" vor, bei dem mehrere LKW auf dem Weg von Mercedes-Benz-Werk zum Autoterminal digital miteinander gekoppelt werden könnten. Auf diese Weise sollen Fahrzeugabstand, Luftwiderstand, Staus und Emissionen verringert werden.
Quelle: WFB - Detmar Schmoll