Quelle: Museen Böttcherstraße Stiftungs-GmbH
Einer der bekanntesten Quereinsteiger*innen in der Kunst ist Henri Rousseau. Mit seinen imaginierten Landschaften formte er die moderne Malerei des beginnenden 20. Jahrhunderts maßgeblich mit und ist bis heute unumstritten einer der bekanntesten Namen der internationalen Kunstgeschichte. Es scheint fast, als ob er ein Einzelfall war. Dass dies nicht so ist, beweist euch die Ausstellung „Die Maler des Heiligen Herzens“.
Vom 04.12.2022 bis
zum 16.04.2023
Im Paula Modersohn-Becker Museum
Quelle: Museum Böttcherstraße
In der Sonderausstellung werden Werke von 5 Künstler*innen gezeigt: André Bauchant, Camille Bombois, Séraphine Louis, Henri Rousseau und Louis Vivin. Diese nutzten die Veränderungen des beginnenden 20. Jahrhunderts, um in die damals geschlossene Welt der Kunst aufgenommen zu werden. Sie werden auch als „Maler des Heiligen Herzens“ bezeichnet. Dieser poetische Ausdruck geht auf den deutschen Kunsthändler Wilhelm Uhde zurück, der 1928 unter ebendiesem Titel eine Ausstellung in Paris ausrichtete.
Henri Rousseau: Vue de Bois de Boulogne
Quelle: Museen Böttcherstraße Stiftungs-GmbH
Freut euch auf viele verschieden Eindrücke, da die Bilder der Künstler*innen motivisch und technisch grundlegend verschieden sind. André Bauchant fand seine Inspirationen in der griechischen Mythologie und der Antike, erneuerte die Historienmalerei mit seinem unkonventionellem, collageartigen Bildaufbau und seinen vereinfachten Figuren. Camille Bombois ließ mit seinen prallen Körpern, intensiven Farben und einem feinsinnigen Bildaufbau Jahrmarktszenen, Landschaften und Menschen – vor allem Frauen – leuchten. Séraphine Louis erdachte in ihren Bildern fantastische Pflanzengebilde, die wegen ihrer ausufernden Maße und einer eigenwilligen Maltechnik eine fast psychodelische Wirkung ausüben. Henri Rousseau erschuf mit reduzierten Formen Landschaften; Urwälder, die in mannigfaltigen Grüntönen schimmern, (Alb)Träume, in denen Mensch, Tier und Natur in neuem Verhältnis zueinanderstehen. Louis Vivin baute mit seinem Pinsel und einer ausgeprägten Liebe zum Detail Strich für Strich Stadtansichten und Landschaften. Menschen spielen in seinen Bildern eine Nebenrolle, werden durch ihre unterproportionale Größe meist von den Architekturen verdrängt.
Quelle: Museen Böttcherstraße Stiftungs-GmbH
Die Kunstwerke in der Ausstellung stammen, bis auf eine Leihgabe, aus der Sammlung Charlotte Zanders (1930-2014), die Kunst jenseits des systematisierten Kunstkanons in großer Fülle und überaus souverän sammelte. Weiterer Leihgeber ist das Städel Museum, Frankfurt.
Quelle: JUA privat
Quelle: Bettina Berg (Gerhard-Marcks-Haus)
Quelle: Seniorenlotse
Quelle: WFB / Jonas Ginter
Quelle: Sigrid Sternebeck
Quelle: privat / KBU