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Museumsbesuche für blinde und sehbehinderte Menschen in Bremen

Eine Frau ertastet die Augen einer Bronzefigur in Form eines Frauenkopfes in einer Austellung.
Ein persönlicher Erfahrungsbericht.

© Daniela Buchholz

Eine gezeichnete Sprechblase.

Von Friederike Kaivers

Als nicht sehende Rentnerin habe ich jetzt viel Zeit und nehme verstärkt die Angebote der Museen in Bremen wahr. Es gibt Führungen für kleinere Gruppen, zu denen man mit oder ohne Begleitperson kommen kann.

Als blinde Person bin ich besonders erfreut, wenn Skulpturen oder andere Kunstwerke berührt werden dürfen und dadurch für mich ein inneres Bild entstehen kann.

Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen gibt es in unregelmäßigen Abständen vom Gerhard-Marcks-Haus, der Kunsthalle, dem Paula Modersohn-Becker Museum, dem Wilhelm Wagenfeld Haus und dem Übersee-Museum.

Die Skulpturen und andere Kunstwerke werden selten von so interessierten Händen ertastet und auch damit gleichzeitig vom Staub befreit. Erfrischungstücher sollten daher beim Museumsbesuch immer in der Tasche sein.

Auch in Bremerhaven bieten verschiedene Museen spezielle Führungen für blinde und  sehbeeinträchtige Menschen an,  wie z. B.  das Schifffahrtsmuseum, das Auswandererhaus und das Klimahaus. Im Klima- und Auswanderer-Haus hatten wir als Kleingruppe, drei blinde Personen, eine private Führung und waren begeistert von der Museumsbegleitung.

Wenn mich eine Ausstellung besonders interessiert, jedoch dazu keine spezielle Führung stattfindet, dann frage ich eine Freundin, ob sie Lust hat, mir die Ausstellung nahe zu bringen oder wir nehmen an einer ganz gewöhnlichen Führung teil. So z.B. haben wir es im Focke-Museum gemacht und konnten die Modelle der "Bremer Häuser" ertasten und begreifen.

Mit meinem ebenfalls nicht sehenden Mann und einer Freundin haben wir auch private Führungen buchen können. In einem Museum wurden uns sogar verschlossene Vitrinen geöffnet. Natürlich sind wir sehr vorsichtig beim Ertasten der Kunstwerke. Aber der Vertrauensvorschuss und das Entgegenkommen waren wirklich bemerkenswert!

Wünschenswert wären Audioguides, Hörstationen mit Sitzgelegenheiten, zu denen Leitlinien auf dem Fußboden hinführen, so wie es die "Berlinische Galerie" umgesetzt hat. Hierdurch können Ausstellungen für blinde und sehbehinderte Menschen unabhängig von speziellen Führungen zugänglich gemacht werden

(Stand der Information: November 2018)

 

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