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Führungen in Bremen - Berichte mit Erhebungen zur Barrierefreiheit

Eine Menschengruppe an der Schlachte. Einige von ihnen sind blind oder sitzen im Rollstuhl.
In Bremen werden viele Führungen durch bekannte Einrichtungen angeboten. Wir haben einige davon auf ihre Barrierefreiheit hin untersucht. Hier finden Sie die ausführlichen Berichte.

© Daniela Buchholz

Die Führung im Rathaus findet in der oberen Etage des Rathauses statt. Die Führung erstreckt sich über 3 verschiedene Räume. Mit dem Rollstuhl muss der Eingang über den Weg „Schoppensteel“ genutzt werden, dort befindet sich eine Klingel. Durch diesen Eingang gelangt man über einen schmalen Aufzug in die erste Etage und trifft dort auf den Rest der Gruppe. Die Aufzugstür hat eine Breite von 80,5 Zentimeter. Der Aufzug ist in etwa 1,5 x 2,3 Meter groß.


Der Weg für Menschen ohne Gehbeeinträchtigungen führt über eine drei-teilige Treppe mit insgesamt 28 Treppenstufen. Das längste Stück hat dabei 12 Stufen. Die komplette Treppe hat einen Handlauf.


Während der Führung ist die Nutzung einer Toilette nicht möglich. Eine Toilette befindet sich im Ratskeller unter dem Rathaus. Der Eingang für Rollstuhlfahrer*innen ist auf der Seite, die dem Dom zugewandt ist.


Auf der Führung gibt es eine Rampe, um in den Rathaussaal zu kommen. Diese ist 77 Zentimeter breit, 1,2 Meter lang und hat eine Steigung von 7,8 %.


Die engsten Durchgangsbreiten bei der Führung sind die Rampe mit 77 Zentimetern und die Aufzugstür mit 80,5 Zentimetern.


Die Führung dauert in etwa eine Stunde und es gibt immer wieder Sitzgelegenheiten auf dem Weg.


Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten kann es für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen dazu führen, nicht alles mitzubekommen, da manchmal ein erhöhter Geräuschpegel auftreten kann.


Bei der Buchung der Führung ist es zu empfehlen anzugeben, wenn man auf einen Rollstuhl angewiesen ist.


Weitere Informationen zu der Zugänglichkeit des Rathauses:

Das Rathaus Bremen - Obere Rathaushalle


Weitere Informationen zu der Führung durch das Rathaus:

Rathausführung

Die Führung durch den Ratskeller fängt in der nahe gelegenen Böttcherstraße an. Von dort aus geht es über den Marktplatz bis zum Eingang und dann runter in den Ratskeller. Die Treppe in den Ratskeller besteht aus 20 Stufen. Der Eingang für Menschen im Rollstuhl befindet sich neben dem Eingang zum Rathaus, an der dem Dom zugewandten Seite. Der Plattformlift hat eine Fläche von 99 x 117 Zentimeter.


Im weiteren Verlauf der Führung gelangt man über eine lange Rampe weiter runter in den Keller. Die Rampe ist 16 Meter lang, 1 Meter breit und hat eine Steigung von 13,5 % über die gesamte Länge. Der Untergrund im Keller ist stets gut befahrbar. Die Führung dauert in etwa eine Stunde. Es sind nur selten Sitzgelegenheiten vorhanden.


Die engsten Durchgangsbreiten bei der Führung sind die Rampe und die Eingangstür vor dem Aufzug mit 1 Meter.


Bei der Buchung der Führung ist es zu empfehlen anzugeben, wenn man auf einen Rollstuhl angewiesen ist.


Weitere Informationen zu der Zugänglichkeit des Ratskellers:

Bremer Ratskeller


Weitere Informationen über die Führung durch den Ratskeller:

Bremer Ratskeller - Kellerführungen

Die Führungen über das Gelände von Daimler/Mercedes-Benz gibt es über den Tag verteilt zu verschiedenen Uhrzeiten durch unterschiedliche Hallen des Geländes. Dabei sind nicht alle Hallen barrierefrei. Die Nachfrage nach rollstuhlgeeigneten Führungen sollte daher im Vorhinein geschehen. Der Aufbau der Führungen wird individuell an die Bedürfnisse der Gäste angepasst.


Treffpunkt für die Führungen ist das Kundencenter von Mercedes-Benz. Die Führungen starten mit einem 5-minütigen Film ohne Untertitel, der in einem kleinen Kinosaal mit variabler Bestuhlung gezeigt wird. Der Raum ist ebenerdig zu erreichen. Danach wird die gesamte Führung über Audioanlagen mit Kopfhörern akustisch unterstützt. Die Wege zwischen dem Kundencenter und den Hallen werden mit einem Reisebus gefahren, der einen ausgewiesenen Rollstuhlplatz hat und über eine mobile Rampe verfügt. Die Wege mit dem Bus dauern zwischen 2 und 5 Minuten.


Die barrierefreien Führungen führen hauptsächlich durch die Hallen 5, 7 und 9.


In der Halle 5 führen 3 Treppen mit insgesamt 35 Stufen und Handlauf auf beiden Seiten in das Obergeschoss, in der die Führung stattfindet. Alternativ gibt es einen Fahrstuhl. Dieser hat einen Zugang von 1,5 Metern und ist circa 3 Meter lang. Die Führung durch Halle 5 ist ebenerdig auf befestigtem Untergrund. Sie dauert in etwa 30 Minuten und es wird eine Strecke von etwa 300 Metern zurückgelegt. In dieser Zeit gibt es keine Sitzgelegenheiten.


Die Führung in Halle 7 führt über einen Aufzug, der 1 Meter breit und 2 Meter lang ist, in das Obergeschoss. Sie dauert etwa 20 Minuten und führt über eine Strecke von ca. 200 Metern. Auf dem Weg sind keine Sitzgelegenheiten. Die Führung führt über ebenerdigen und befestigten Untergrund.


In der Halle 9 führen drei Treppen mit insgesamt 39 Treppenstufen und Handlauf auf beiden Seiten in das Obergeschoss. Zusätzlich gibt es einen Fahrstuhl. Der Zugang zum Fahrstuhl ist 1,5 Meter breit und der Fahrstuhl hat eine Länge von 3 Metern. Die Führung durch die Halle 9 dauert ca. 45 Minuten und führt über eine Strecke von etwa 500 Meter. Auf dem Weg befinden sich keine Sitzgelegenheiten. Der Boden ist befestigt und ebenerdig.


Im Kundencenter befindet sich ein Behinderten-WC. Das WC ist 1,5 Meter breit und 2 Meter tief. Links neben dem WC befindet sich ein Griff, rechts neben dem WC ist 1 Meter Platz. Vor dem WC ist ebenfalls 1 Meter Platz. Während der Führung ist es nicht vorgesehen auf die Toilette zu gehen.


Für blinde Menschen ist es empfehlenswert eine Begleitperson mitzunehmen, da durch die Audiounterstützung die Entfernung des Gästeführers nicht einzuschätzen ist. Auch die Richtung, in die die Führung weiter geht, ist nicht einzuschätzen. Da die Führung durch die Produktionshallen im laufenden Betrieb führen, ist es zudem wichtig auf dem markierten Weg zu bleiben.


Die Führungen dauern 2 Stunden und enden im Kundencenter. Möglichkeiten zum Sitzen gibt es am Anfang im Kinosaal und während der Tour im Bus. Während der Führung kann es in den Hallen, durch den laufenden Betrieb, auch mal etwas lauter werden.


Weitere Informationen zu der Werksführung:
Werkbesichtigung Mercedes-Benz

Die Brauereiführung bei Beck‘s und Haake-Beck führt über das Gelände der Brauerei, dem hauseigenem Museum, dem Sudhaus, der Abfüllanlage bis in das Besucherzentrum auf dem Gelände. Die Strecke beträgt insgesamt in etwa einen Kilometer. Der Untergrund ist die ganze Zeit befestigt und wechselt von Kopfsteinpflaster und asphaltierter Fläche. Auf dem Weg sind einige, etwas unebene Stellen sowie Kanten von maximal zwei Zentimetern. Auf dem Gelände muss aus Sicherheitsgründen den markierten Wegen gefolgt werden. Für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen ist es daher zu empfehlen, eine Begleitperson dabei zu haben, da diese Wege nicht ertastbar sind.


Aufgrund von baulichen Gegebenheiten können pro Führung maximal zwei Rollstuhlfahrer*innen teilnehmen. Während der Führung gibt es einen Plattformlift, der ein Gesamtgewicht von 225 kg befördern kann.


Die Führung auf dem Gelände dauert in der Regel etwa 1,5 Stunden. Auf der Hälfte der Strecke befinden sich im Sudhaus Sitzgelegenheiten, sowie am Ende der Führung im Kinosaal und bei der Verköstigung.


Im Sudhaus befinden sich zwei Treppen mit einmal vier und einmal etwa 20 Treppenstufen. Menschen, die auf ihren Rollstuhl angewiesen sind, können das Sudhaus daher leider nicht besuchen. Während der Führung im Sudhaus müssen diese im Vorraum etwa 15 Minuten warten.


In der Abfüllanlage führt ein Fahrstuhl in die Vorstellungsräume. Der Fahrstuhl ist 1,5 Meter breit und hat eine Länge von zwei Metern. Der Zugang zum Fahrstuhl ist in etwa 1,40 Meter breit.


Die Abschlusspräsentation und die Verköstigung finden im ersten Stockwerk des Besucherzentrums statt. Der Weg dorthin führt über einen Plattformlift, der die Maße 90 x 130 Zentimeter hat. Bei der Verköstigung, für die 1,5 Stunden zur Verfügung stehen, gibt es ein Behinderten-WC. Das WC ist 2 Meter breit und 1,5 Meter lang. Das WC hat auf der linken Seite einen festen Griff und auf der rechten Seite einen hochklappbaren. Rechts neben dem WC ist ein Meter Platz.


Weitere Informationen zu der Brauereiführung:

Brauereitour Beck & Co

Die Führung durch den Schuppen 1 wird vom Theater Interaktiwo durchgeführt und gestaltet und dauert eine Stunde. Die gesamte Führung findet auf befestigtem, ebenerdigem und gut befahrbarem Untergrund statt. Der Treffpunkt für die Führung ist im Schuppen 1 vor dem Restaurant Al Dar.


Um in den Schuppen 1 zu gelangen kann der Plattformlift auf der Nordseite des Gebäudes genutzt werden. Der Plattformlift ist 85 Meter breit und 105 Meter tief. Die Bewegungsflächen vor und hinter dem Plattformlift sind zwischen 1,30 und 2 Meter groß. Der Zugang ist 90 Zentimeter breit. Alle Eingangstüren zum Schuppen 1 sind automatisch zu bedienen.


Die zurückgelegte Strecke ist in etwa 300 Meter lang und am Ende der Führung befinden sich Sitzgelegenheiten. Hier befindet sich auch ein Behinderten-WC, welches 2,5 Meter breit und 3 Meter lang ist. Der Zugang ist 105 Zentimeter breit und die Bewegungsflächen vor und hinter der Tür sind zwischen 1,5 Meter und 2 Meter groß. Links und rechts neben dem WC befinden sich Griffe und mindestens 70 Zentimeter Platz.


Die Akustik im Schuppen 1 ist angenehm und man kann das Gesagte gut verstehen.


Im Schuppen 1 befindet sich unter anderem das Restaurant Al-Dar. Auf der folgenden Seite finden Sie Infos zum "Al Dar" mit Angaben zur Barrierefreiheit des Restaurants sowie zur Barrierefreiheit des Schuppen 1:

Restaurant Al-Dar im Schuppen 1


Weitere Informationen zu der Führung:

Theater Interaktiwo

Eine gezeichnete Sprechblase.

Von Benjamin Tannert

Die Reise durch das Viertel beginnt mit den ersten beiden Stationen in der Weberstraße, von denen man weiter zum Kulturzentrum Lagerhaus geht. Hier hat man zum einen die Möglichkeit über den Lagerhuuspad zu gehen, der aber je nach Witterungsverhältnissen nicht unbedingt für jeden geeignet ist. Die Alternative wäre hier über die Hauptstraße, den Ostertorsteinweg, in die Schildstraße zu gehen. Die Schildstraße selber, zu der man auch über den Lagerhuuspad gelangen würde, ist leider nicht wirklich barrierefrei, da sie selber aus Kopfsteinpflaster besteht und es nur teilweise Gehwege (ohne abgesenkte Bordsteine) gibt, die zudem noch recht schmal sind.


Auf dem Weg zur nächsten Station muss man zunächst wieder ein kurzes Stück auf der etwas beschwerlicheren Schildstraße zum Ostertorsteinweg zurück legen, aber ab dort kann man gut auf den Fußwegen zur nächsten Station kommen, man muss höchstens schlecht parkende Autofahrer oder Mülltonnen umgehen. Zum Ende der Station 4 wird auf einen idyllischen Naturgarten hingewiesen, der mit einem Rollstuhl leider nicht unbedingt erreichbar ist. Die Stationen 5 und 6 sind hingegen sehr gut zu erreichen und auch der Weg zu Station 7 ist gut machbar. Hier können eventuell wieder schlecht parkende Autos oder temporäre Barrieren auftreten. Der Weg zur Station 8, dem Theater am Goetheplatz, besteht zum Teil aus Kopfsteinpflaster, was den Weg etwas beschwerlich macht. Die Station 9 in der Mozartstraße ist aber wieder gut erreichbar und auch ebenso die Stationen 10 und 11, wobei direkt vor der Station 11 Kopfsteinpflaster verlegt ist.


Zu Station 12 kann man über die Köpkenstraße gelangen, hier ist allerdings der gesamte Weg aus Kopfsteinpflaster, daher empfiehlt es sich dies zu umgehen, indem man am besten zurück zum Ostertorsteinweg (Hauptstraße) und dann bis zum Sielwall geht, von dem man zur Bernhardstraße und der Station 12 gelangt. Die letzten beiden Stationen (13 und 14) sind von hier aus wieder gut zu erreichen.


Insgesamt ist die Tour größtenteils barrierearm. An einigen Stellen fehlen abgesenkte Bordsteine oder man muss Kopfsteinpflaster überqueren. Auch temporäre Barrieren wie Mülltonnen, Fahrräder oder schlecht geparkte Autos können aufgrund der teilweise schmalen Fußwege die Tour etwas erschweren. Wer mit solchen Barrieren umgehen kann oder mit einer Begleitung diese Tour mitmachen möchte, den dürften diese Barrieren aber nicht aufhalten eine tolle Tour erleben zu können.


Weitere Informationen zu der Führung finden Sie unter:
www.viertelfluesterer.de


(Stand der Information: August 2019)


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